Der Toller

IDA – International Dog Association e.V. Klassifizierung/Rassestandard

Herkunft: Kanada und Schottland(Ursprungsland)

Nova Scotia Duck Tolling Retriever - Stöber und Apportierhund

IDA Gruppe: 8/312

ACW Klassifizierung: Gruppe 4 Jagd-, Vorstehhunde, Retriever FCI Klassifizierung: Gruppe 8 Apportier-, Stöber- und Wasserhunde.

Rassestandard: 312

Mittelgroße Hunderasse mit mittel bis kräftigem Knochenbau, der gut bemuskelt ist. Knochen trocken, kompaktes Gesamtgefüge, in sich feste Struktur. Harmonisch, elegantes Erscheinungsbild.

Stöber-, Lock- und Apportierhund, aber auch ein ausgezeichneter Begleit- und Freizeithund für sportive und erfahrene Halter. Der Toller ist ausgeglichen, nervenstark, selbstsicher, unbefangen und gutartig. Er zeigt sich sehr aufmerksam und leichtführig, autokreativ in der Lösung ihm gestellter Aufgaben. Sehr belastbar und dabei familienorientiert, zeigt in entsprechender Situation leichten Schutz und Wachtrieb.
Aufgrund seines hohen Inzuchtkoeffizienten (26%) ist bei der Zucht dieser Rasse höchste Sorgfalt und Präzision geboten. Ahnentafel über 5 Generationen sollte bei ZTP vorliegen.

Widerristhöhe:

Rüde: 48 - 52cm,

Hündin: 44 – 48cm je +/- 2cm Abweichung bei passender Verpaarung.

Die Rumpflänge übertrifft die Widerristhöhe um 10-15% insbesondere bei Hündinnen.

Körpergewicht:

Rüde: 18 - 23 Kg

Hündin: 15 - 20 Kg (muskulöse Exemplare max. +2Kg)

Kopf:

Schädel: Klar konturiert, leicht keilförmig von guter Proportion, sanfte Stirn, Hinterhauptstachel tastbar.

Stopp: Mäßiger Stopp, nicht zu steil, Nasenschwamm: Mit weiten und offenen Nasenlöchern läuft der Schwamm konisch vom Knochen zur Spitze. Die gewünschten Farben sind immer in Harmonie mit der Colorierung des Haarkleides, somit hell bis dunkelbraun, oder schwarz.

Fang: Der Fang verjüngt seine Breite in einem klar geraden Verlauf vom Stopp in Richtung Nasenschwamm. Unterkiefer von kräftiger Struktur, nicht prägnant. Geradlinig verlaufend von der Vorderkante der Lefzen zum Ende des Kieferknochens. Unterhalb des Stopps ist die Gesamthöhe des Fanges größer als direkt hinter dem Nasenschwamm. Das Fell am Fang ist kurz, geschlossen sowie von feinem Haar.

Lefzen: leicht geschwungen, dicht anliegend von leichter Struktur, niemals massig oder lose.

Kiefer und Zähne: Unbedingt komplettes eng schließendes Scherengebiss, unbedingt weicher Fang, kräftig genug um den Hund als Apportierhund für auch etwas schwerere Apportelle einsetzen zu können.

Augen: Bernsteinfarben bis braun, mandelförmig mit guter Distanz. Der Ausdruck ist freundlich , bei der Arbeit aufmerksam und lernwillig sowie intelligent.

Ohren: Hoch am Kopf angesetzte, dreieckiges Ohrleder von mittlerer Größe, an der Wurzel leicht angehoben. Fein behaart und mit ausgeprägter Befederung, insbesondere am äußeren Teil der Ohrfalte.

Hals: Stark bemuskelt und mittellang mit fester Haut sowie mittellangem Kragen.

Körper:

Rücken: kurz und gerade. Lendenpartie kräftig elegant sowie muskulös von großer Elastizität. Brust: Ästhetisch von den Rippen bis zur Höhe der Ellenbogen tief gezogener Brustkorb, elegante Wölbung, mäßig aufgezogen.

Rute: In guter Breite angesetzte, der Kruppe in der gedachten Verlängerung folgende, üppig und stark befederte Rute, bis zum Boden reichend, mindestens bis zum Ansatz des Sprunggelenkes. Unterhalb des Rückens getragen, bis zu dem Moment, in dem der Toller aufmerksam wird. Die Rute trägt er dann hoch und gekrümmt ohne damit den Körper zu berühren.

Gliedmassen:

Vorderhand: Vordere Läufe parallel mit stark ausgebildeten Knochen. Schulter: Die dem deutlichen Wiederrist entgegen strebenden, muskulösen Schultern sind gut gelagert und gehen mit dem schräg stehenden Schulterblatt den Widerrist begleitend in den Rücken über. Der Oberarm und das Schulterblatt stehen im Verhältnis 1:1.

Ellenbogen: Die ungehemmt beweglichen am Körper anliegenden Gelenke stehen weder nach außen noch nach innen.

Vordermittelfuß: steht leicht gedreht bei kräftiger Struktur.

Vorderpfoten: mit ausgeprägten Schwimmhäuten, Pfoten rund, zeigen gut entwickelte, eng geschlossene Zehen auf ausgeprägten Ballen.

Hinterhand: ausgeprägte Muskulatur, guter, kräftiger Schub, breit und gerade stehend, harmonische, parallele Bewegungsabläufe. Unterschenkel zum Oberschenkel in der Länge im Verhältnis 1:1.

Oberschenkel: ausgeprägte Muskulatur.

Kniegelenke: gut im Winkel.

Sprunggelenke: tief liegende Gelenke gerade ohne Ein- oder Ausdrehung.

Hinterpfoten: Gleiche Regeln wie für Vorderpfoten. Passgang

Gangwerk:

Sich kraftvoll bewegend, zeigt sich der Toller in seiner filigranen Art, fröhlich und voller Dynamik sowie zum Teil fast schelmisch. Ausgeprägter Vortritt und Schub. Alle Extremitäten bewegen sich pro Seite in einer Linie. (Schnüren). Die Rückenlinie ist horizontal eben. Der Toller ist schnell im vollen Lauf und zeigt großen Spielwitz.

Haarkleid:

Sehr gut wasserabweisend mit einer weichen, sehr dichten Unterwolle. Das Deckhaar auf dem Rücken ist mittellang und leicht gewellt, nicht lockig sonst glatt. Weiche Befederung, an der Kehle, hinter den Ohren und an den Unterseiten der Ober- und Unterschenkel, ebenso an den Vorderläufen. Die Färbung des Fells zeigt alle Schattierungen von Rot und Orange, wobei Mahagoni und Braun ausgeschlossen sind. Fellfarbe „Buff“ Delute kommt immer wieder vor, ist bei entsprechender Verpaarung und ansonsten absoluter genetischer Gesundheit (MY DOG DNA) nicht unbedingt ein zuchtausschließendes Kriterium. Mindestens eine der folgenden weißen Farbmarkierungen muss vorhanden sein. Rutenspitze, Pfoten, Brust und Blesse.

Fehler:

Jede Abweichung von den o.g. Angaben ist immer mit Rücksicht auf den sehr engen Genpools im Zusammenhang mit der sonstigen genetischen Konstitution nach entsprechender Untersuchung zu sehen. Folgendes schließt jedoch eindeutig von der Zucht aus:
Fehlende Substanz bei einem ausgewachsenen Hund, Haarkleid nicht fest und dicht, gespreizte und zu schlanke Pfoten, durchgetretener Vordermittelfuß, Rute in der normalen Bewegung unterhalb der Rückenlinie abfallend getragen oder zu kurz, gerollt, geknickt oder gar gerollt den Rücken berührend, schlaffe Lendenpartie, divergierende oder konvergierende Begrenzungslinien an Fang oder Schädel, zu starker und steiler Stopp, Rückbiss, große und/oder runde Augen, Senkrücken, Kamelrücken, schwaches Bindegewebe.

Weitere disqualifizierende Fehler:

Aggressivität, übermäßige Ängstlichkeit, Hunde mit deutlichen psychischen Abnormitäten und/oder Verhaltensstörungen, bei erwachsenen Hunden jegliches Anzeichen von Scheu, Rückbiss, Vorbiss, Kreuzbiss, zu kleine Schwimmhäute, deutliche Überzeichnung ( zuviel weiß an Vorderpfoten oberhalb der Handgelenke, Brust bis in die Vorderläufe, weißer Nackenfleck, Hinterläufe weiß oberhalb des Sprunggelenkes.

Sonstiges:

Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen die sich vollständig im Skrotum befinden. Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde zugelassen und verwendet werden.
Tiere ab HD-Kassifizierung B dürfen ausschließlich mit HD-freien Hunden verpaart werden. Ab dem Grad HD C ist eine Verpaarung grundsätzlich nicht zulässig. Hunde mit diesem Grad der Schädigung erhalten keinerlei Zuchtzulassung, wenn sie genetisch bedingt ist. Wolfs-/Afterkrallen treten immer wieder auf und sind nicht erwünscht. Bei entsprechender Verpaarung ist ein Zuchteinsatz jedoch auf Antrag möglich.

Zur Zuchtzulassung müssen vorliegen:

GRSK-Gutachten über HD und ED,DNA Profil (genetischer Fingerabdruck) eines anerkannten Genlabors, Befunde vom DOK zu: prcd PRA, MDR1, PRA, Entropium, Ektropium, Katarakt, CEA, Weitere: RD, Großes DNA- Profil von My Dog DNA,Finnland, JADD, CDDY,BUFF. Weitere freiwillige Untersuchungen gerne auf Anfrage.


Sprache der Urfassung: Deutsch / © Erstellt von: Axel Schön, SOCIUM-CANIS / Stand 18-02-2020

© Copyright by SOCIUM-CANIS Nutzung in jeglicher Form ausschließlich für Mitglieder der E.R.A. e.V. und der IDA e.V. in der Zeit der entsprechenden Mitgliedschaft gestattet.

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